Dummdidumm. Ich schreibe das so, er ist zurück. Ich kannte Robert Forster gar nicht vor diesem Lied. Let me imagine you. Der grandiose, wundervolle Radiosender ByteFM hat mich auf ihn gebracht. Nach siebenjähriger Pause kommt dieser Knaller in die Welt. Ich kenne das Album nicht, bin aber neugierig darauf.
Ich mag dieses Lied „Let me imagine you (an ode to imagination)“. Diese Ode an die Vorstellungskraft ist unglaublich zeitkritisch. Oder sagen wir, sie dokumentiert den herrschenden Darstellungszeitgeist. Auf Pinterest machen wir Leute neidisch auf Frisuren und zeigen uns gegenseitig voll harmonische Inneneinrichtungsarrangements. Bei Instagram muss die Mahlzeit verewigt werden. Nicht nur, auch der Warenkorb und dies und das. Ok. Und Twitter. Ja. Da hasten wir in Wortgruppen durch den Tag, die Erlebnisse, die Hass- und Liebesanfälle. Wobei, neee, höchstens anonymisierter kryptischer Unmut. Und die Erlebnisse kommen zu uns zurück.Please don’t tell me, let me dream and guess. Beim Zusammentreffen mit Leuten überspringt man die Themen von Twitter oder kaut sie noch mal durch. Und was ist dann das echte Leben? Na all das, was nicht dokumentiert ist. Was wir nicht verraten haben. Der zivile Ungehorsam, wenn wir uns mal nicht irgendwo eingecheckt haben und nicht alle Anwesenden markiert haben. Du warst dabei. Ich war mit XY bei Z.
Also.
there was silence, things we didn’t know Früher war alles anders.
there was romance…Die Romantik im Verborgenen.
Das muss doch nicht alles veröffentlicht werden. Ich will ein Mysterium. Die Person soll mich überraschen. Vielleicht enttäuscht mich ja der Tweet.
Please don’t twitter, let me imagine you
is the novel finished, let me dream and guess
Die Ode an die Vorstellungskraft scheint mir eine erster, sehr vielversprechender Ausblick auf Album zu sein. Der Song ist klug, er bringt zum Schmunzeln. Er ist eingängig. Er ist aber auch leichtfüßig, auf eine Art.
Im offiziellen Video haben wir es auch mit dem Echten zu tun. Es ist ein Live-Video. Mehr Doku als Inszenierung. Sehr sympathisch und aktuell auch auf der Höhe der Zeit, was das Genre angeht.
Das Album Songs to Play wird am 18. September bei Tapete erscheinen. Bin gespannt drauf.
Nächstmögliche Konzerte in der irgendwie Nähe von Bremen:
11.12.15 Berlin – Monarch
12.12.15 Hamburg – Knust
2 Kommentare
Dann solltest Du dir ab jetzt alles von The Go-Betweens anhören – wenn Du das inzwischen nicht gemacht hast.
Ich habe es tatsächlich noch nicht getan. Aber Dein Kommentar ist ein fabelhafter Anlass, es nachzuholen. Lieben Dank und einen schönen Sonntag, lieber Oliver.