Bremen hat viele Gesichter. Ecken und Kanten. Künstlerecken und Kanten. Ballungsräume, jener kreativen Gesellschaft. An einem Ort hätte ich sowas nicht erwartet, neben dem Kraftwerk Hastedt. Eigentlich herrscht hier amerikanische Einkaufszentrumsatmo. Aber nein. Ich kann nicht nur der fulminanten Wehrschlossvergangenheit nachweinen. Hier ist das Ogohaus. Tausendmal den Radweg zum Hemelinger Hafen genommen. Einen Geocache irgendwo im Schnee gehoben. Einen unfreiwilligen Fast-Fahrrad-Stunt gemacht. Leute im Goliathhaus besucht. Aber sowas!
Am zehnten und elften Oktober öffnete sich das Ogohaus. Die ehemalige Kafferösterei bietet Atelierräume und Werstätten. Die Besonderheit: alle Bewohner sind Eigentümer. Zirkelten sich irgendwann einen festen Wohn- und Arbeitsbereich ab. Die Lage scheint auf den ersten Blick unspektakulär. Aber ich wage die These, dass das Wohnen fernab vom Hype Stärke demonstriert und auch die nachhaltigere Entscheidung ist. Ich habe gar nicht soo viele Gespräche geführt. Aber in den kurzen Begegnungen schwang immer viel Glück und Zufriedenheit mit. Die Künstlerarbeit ist nicht frei von existentiellen Zwängen oder Fragestellungen. Hier habe ich mit sehr offenen Menschen, die interdisziplinär denken, zu tun gehabt.
Nach den Begegnungen möchte man selbst in so ein Haus ziehen.
Beispielsweise war ich im Atelier von Edeltraut Rath. Die die BesucherInnen sehr herzlich empfangen hat. Das Licht ist ganz wunderbar in ihrem Atelier.
Im Atelier von Nicholas Bodde:
Und auch in den Räumen von Chris Steinbrecher und Dagmar Calais.Tatsächlich hat der Kunsthistoriker Steinbrecher viel über die Geschichte des Hauses, ja der ganzen Hastedter Industriegegend zu sagen.
Blumig wird es bei Dagmar Calais:
Das OGO Haus
Das OGO Haus beherbergte unter anderem die Kaffeerösterei OGO, Die vielfältige Geschichte kann auf der Ogohausseite nachgelesen werden.
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