Zwei Einakter von Puccini finden hier zusammen in einem Abend am Theater Bremen.
Als sozialkritische Miniaturen ohne Kitsch werden sie beschrieben, diese beiden Teile.
Ich sehe sie im modernen Gewand und mir wird bewusst, dass die Mechanismen von Hass und Neid doch seit Jahrhunderten unverändert sind. Im Mantel (Il Tabarro) startet hinter dem halbtransparenten Vorhang eine Geschichte von Liebe und Betrug, gefilmt und projiziert auf den Vorhang. Das Publikum ist dabei filmisch nah und doch durch den Schleier des Vorhangs fast quälend getrennt. Die Liebe und der Betrug, die Not der Frau, das Drama zwischen Liebe und finanzieller Abhängigkeit hat Puccini so präzise dargestellt. Im zweiten Einakter setzt sich die Geschichte fort und wird klarer. Denn. Der Vorhang lüftet sich. Wir werden direkt konfrontiert.
Die zwei Stunden sind stark von Videoeinlagen geprägt. Das verleiht dem Stück besondere mediale Dimensionen, die auch die verschiedenen Perspektivwechsel komplex machen.
Besetzung
Michele / Simone Loren Lang
Luigi / Rinuccio Luis Olivares Sandoval
Il Tinca / Gherardo Christian-Andreas Engelhardt
Il Talpa / Betto Martin Busen
Giorgetta / Nella Patricia Andress
La Frugola / Ciesca Ulrike Mayer
Gianni Schicchi Patrick Zielke
Lauretta / Voce di Sopranino Nerita Pokvytyte
Zita Anna-Maria Torkel
Marco Birger Radde
Un venditore di canzonette Sungkuk Chang
Maestro Spinelloccio, Arzt Wolfgang von Borries
Amatio di Nicolao, Notar Daniel Ratchev
Guccio, ein Färber Romualdas Batalauskas
Pinellino, ein Schuster Julius Jonzon
Gherardino, beider Sohn Alexander Voß
Buoso Donati Mateng Pollkläsener
Musikalische Leitung Hartmut Keil
Regie Martin G. Berger
Kostüme Rebekka Zimlich
Bühnenbild Sarah-Katharina Karl
Dramaturgie Isabelle Becker
Licht Christian Kemmetmüller
Video Daniel M.G. Weiß
Termine
Samstag, 10. Juni 2017, 19:30 – 21:30 Uhr
Donnerstag, 22. Juni 2017, 19:30 – 21:30 Uhr
Donnerstag, 29. Juni 2017, 19:30 – 21:30 Uhr / Zum letzten Mal
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