Das Wort Craftbeer schwirrt durch alle Kanäle. Hier und dort sprießen neue Sorten aus dem Boden. Das Bierliebhaber*innen Land erwacht mit neuer Kreativität. Fast haben die Brauer*innen den Status von Winzern. So verwundert er nicht, dass auch in meinem Bekannten- und Freundeskreis ein paar Hobby-Bier-Brauer*innen auftauchen. Ich wurde von Floydinbremen eingeladen.
Es war ein Samstag mit vielen Infos. Überraschungen. Dinge, die mich verblüfften und andere, die mich schmunzeln ließen. Grundsätzlich probiere ich gern solche Dinge aus und stelle Lebensmittel in irgendeiner Art her. Und dann bin ich schnell Feuer und Flamme. Gut, dass ich eingeladen wurde und mir nicht gleich ein eigenes Bierlabor zulegen musste. Das ist jetzt alles ein Jahr her. Das Bier ist alle und tatsächlich haben wir zusammen schon ein neues Rotbier gebraut. Im März 2017 habe ich tatsächlich auch auf zwei A3 Blätter analog alle nötigen Arbeitsschritte gezeichnet. Eine Bierinspiration für die ein oder andere Person?
Was also geschah, Bierbrauvorbereitung
Zunächst mussten wir uns für ein Rezept entscheiden. Ich wurde überfordert mit Fragen zum Geschmack, die ich diffus beantwortet habe. Ja. Ich mag Pils, aber auch Altbier, Schwarzbier, Kölsch. Für mich ist eine Diskussion über Biergeschmack schon seit vielen Jahren des Erwachsenenseins Thema. Da muss keine Bierbrauwelle die Gegend überschwemmen. Es ist einfach ein schönes Thema. Jetzt sollte ich aber mehr darüber erfahren, was die Komponenten eigentlich damit zu tun haben. Glaubt aber nicht, dass ich Euch hier alles so wiedergeben kann. Nö. Dafür sprechen meine visuellen Notizen.
Zurück zum Rezept. Ich hatte einige (zwei) unschöne Erfahrungen mit Indian Pale Ale und wollte nicht so gern in die Richtung gehen. Später erfuhr ich von meinem Braukumpanen, dass das wohl am zu geringen Bieralter lag, schließlich wurde das Bier für den Aufenthalt in der Indischen Kolonie gebraut und brauchte auch die Zeit der Überfahrt, um entsprechend zu reifen.
Rezept:
1kg Pilsener Malz
200g Schoko Malz
1,5 Kg Münchner Malz
mischen.
8 Liter Wasser auf 45° erhitzen und die obige Mischung ein rühren. 15 Minuten bei 45° einmaischen. Dann bei 55° rührend die 15 Minuten Gummirast durchhalten. Wir erhöhen auf 63° für 30 Minuten und legen somit die Maltoserast ein. Nun kommen die 100g CaraFa Malz ins Spiel. So wird 30 Minuten lang die Saccharose-Rast durchgehalten bei 72°.
Bierbrauen Teil 1 Sketchnote
Gut mitgekommen? Oben wurden Schritt 1-6 beschrieben. Jetzt geht es auf dem zweiten Blatt weiter. Es wird wieder für ein paar Minuten gekocht, irgendwann kommt der Hopfen dazu. Am Ende landet alles im Braueimer und Geduld ist gefragt.
Brauaktion Teil 2 : noch mehr Arbeitsschritte
Unsere Aktion wurde begleitet von guten, ja sehr gutem Essen und verschiedensten Getränken. Rotwein und auch Bier sollten hier einen Auftritt haben.
Nach jenen vier Wochen wurden die Flaschen gefüllt damit die Flaschengärung starten konnte. Ich konnte es nicht lassen und musste einfach den Kronkorken mit Nagellack dekorieren.
Sketchnoting und gut Essen beim Bier brauen
Probieren ist super
Wir haben an jenem Samstag ein sehr dunkles Bier gebraut. Ich habe es sehr in Ehren gehalten und mit der letzten Flasche wirklich lange auf den Verzehr gewartet. Ja, um die Verwirrung komplett zu machen: ich habe das Ganze vor einem Jahr erlebt. Inzwischen haben wir erneut Bier gebraut. Ein schönes, bernsteinfarbenes Bier.
Bei beiden habe ich es mir nicht nehmen lassen, den Kronkorken noch zu verschönern.
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