Für die Internet-People ein feststehender Begriff, für andere ein kruder Anglizismus, den man schnell mit Pulvergetränken und lächerlichen Laufbewegungen in Verbindung bringen kann. Der Instawalk, ein kleiner Fotospaziergang für Leute, die das dann im Netzwerk Instagram dokumentieren. Ich war überraschenderweise noch bei keinem einzelnen, dafür aber fand nun dieser für mich erste Termin an einem meiner Lieblingsorte in Bremen statt: im Theater Bremen.
Ich habe viele Orte von diesem Kulissenspaziergang erwartet, bin aber wirklich noch beeindruckter als gedacht. Vielleicht auch, weil es so Spaß macht, die Erlebnisse als Zuschauerin mit den Eindrücken hinter/auf/neben/unter der Bühne zu verknüpfen.
Behind the scenes – Start
All die regelmäßigen Leser*innen wissen, dass ich häufiger das Theater Bremen besuche und gern von meinen Eindrücken schreibe. Heute aber ging es an die unbekannten Orte, eben dahin, wo Zuschauer nur selten Zutritt haben.
Wege, Fundus und Nähkästchen
Hinweisschilder, Beleuchtung und Treppenhaus. Ein Mix aus alt und neu. Wir alle stoppen zwischendurch, um einen Blick in einen Gang einzufangen oder gar ein kleines Detail zu dokumentieren. Die Wege sind natürlich funktionell, haben aber ihren kühlen Charme, so dass ich nicht umhin kam, auch da ein paar Bilder zu machen. Vor dem Kostümlager, das nur eines von mehreren ist, passierten wir in einem Gang eine Reihe von Zeichnungen. Sogenannte Figurinen, die der Figur – beziehungsweise- Kostümentwicklung dienen. Hier konnte ich mich nicht sattsehen, denn diese Illustrationen sind sehr kunstvoll.
Eine kleine Treppe weiter tritt frau ein in die Welt der Kostümvielfalt. Eine Unzahl an verschiedenen kleinen Dingen wie Handschuhen oder Fliegen aber auch Reihen mit Rüschenhemden oder Anzügen. Kleider, Hosen, Röcke. Gefühlt gibt es alles in allen Größen. Es ist so faszinierend, einmal um diese Kostüme zu tigern. Alle haben dieses „Was wäre wenn“ in sich. Das Gewand ändert die Wahrnehmung und das Leben.
Malersaal & Tischlerei
Einer der beeindruckendsten Orte für die klassischen Instagram-Kamerakinder: der Malersaal. Lichtdurchflutet wird hier gemalt und gestrichen. Ausgerechnet auch mit jenen Besen, die auf vielen Bildern eingefangen worden sind.
Die Tischlerei ist eigentlich eher der Montageplatz mit angrenzender Tischlerei. Hier werden die Bühnenelemente zusammen gebaut.
Probebühne
Probebühne Kresnik stand an der Tür. Große Namen an der Tür. Was wird drin sein? Das Probe-Setting zu Fairy Queen. Wir haben schon im Malersaal Kulissenteile erspäht und jetzt hier ein Raum mit vielen Szeneninseln würde ich sagen. Bis kurz vor der eigentlichen Aufführung wird in der Probebühne geprobt. Zu einem recht späten Zeitpunkt erst kommt das Stück auf die finale Bühne.
Kleines und Großes Haus
Wir treffen den Bühnenmeister Christian, der uns viel über die Bühnentechnik in beiden Häusern erzählt. Im Kleinen Haus entdecke ich in der Seitenbühne ein Stück Kulisse zu Nationalstraße, einem Stück das mir bekannt ist.
Im Großen Haus, wie auch schon im Tiefkeller, einem Kulissenlager, entdecke ich Teile aus Bang, Bang. So fügen sich die Bilder aus dem Zuschauerraum mit denen hinter der Szenerie zusammen.
Einen ausführlichen Bericht zum Walk habe ich für den Bremer Moment auf dem Bremenblog der Bremer Touristik Zentrale geschrieben. Mandi von Noapathyallowed war auch dabei und hat einen tollen Beitrag geschrieben.
3 Kommentare
[…] Blogpost von Blumenbrigade: Mein erster Instawalk – in Bremen & überhaupt […]
[…] über die Bühnenbilderkundung und die unbesetzte Probebühne kennen gelernt. Im Rahmen einer Theaterführung kam das Stück auf mich zu und zog mich mit diesen abenteuerlichen Formen in seinen Bann. Ansonsten […]
[…] die Gelegenheit, eine Theaterführung mitzumachen. Meinen Kulissenblick könnt ihr auf dem Blog nachlesen. Monsieur Wolfinger legt in der Capri Bar auf. Auf dem Lankenauer Höft wird es einen Super Rave […]