Ein Zimmer für sich allein höre ich widerhallen, einen Blog für sich. Auf eigener Seite im eigenen Look. Nee, Virginia Woolf ist ein zuu großer theoretischer Unterbau für die Blumenbriga.de. Seit zwei Tagen ist die Brigade im neuen Gewand zu sehen. Hach. Endlich weg vom lieblosen White as Milk und hin zum klassischen Orange. Das niederländische Königshaus würde sicher applaudieren.
Ich will versuchen, endlich mehr Text und weniger Bilder zu produzieren. Die Courier wird sicher meine rumpeligen Texte bestens wiedergeben.
Die Haustierfahndung bleibt auf jeden Fall. Katzencontent hin oder her. Habe ich schon erwähnt, dass ich eine Katzenallergie habe?
Also: die Realitätsschorle für Gummitierliebhaber geht in eine neue Runde.
Dank an: Urbanstudio und Markus Wustmann!
Blumenbrigadière
Wenn man in der Stadt lebt und die Waldsehnsucht kommt. Was tun? Der Winter präsentiert sich am goldenen Tag der Woche, der Sonnabend für jene heißt, die sich im Vierzigstundenbüroangestelltendasein wiederfinden. Ein kalter Tag. kein Auto. Harz, Oldenburg, Hude oder Verden sind verworfen. Nach Schierbrok geht es. In die ländliche Gegend bei Delmenhorst. Der harte Winter schlägt zwar zu, doch das Authentische beginnt schon beim tiefen Schritt, der vom Zug zum Bahnsteig nötig ist. Alles in Ordnung hier. Ponys kauquietschen den Rasen. Ein Steingrab zweigt sich bei Stenum.
Und das Schneegesicht:
Vielleicht eine Katze oder doch ein Kampfhamster, der da gesucht wurde? Inflationär suchen in manchen Stadtvierteln die glücklichen Familien ein Kauf-Haus oder gesittete Wohnungen. Hier hat die Witterung einen gar gruseligen Streich gespielt. Im Dunkeln und achtundzwanzig Tage später sieht es dann so aus. Ist das Ding wieder da, so verschwindet das Motiv vom Suchzettel.
Zu viele Vermutungen die doch auf eines hinauslaufen: ein offenes Ende.
Schaut weniger Horrorfilme!
Olli ist also weg. Das Suchbild ist schon Kunst, auch wenn nur ein oller Drucker und das Wetter mitgespielt haben. So grell in langweiliger Heidelandschaft nahe Wildeshausen. Warum sollte es auch nicht traurig sein? Irgendwann im Monolith-Zeitalter haben sich ein paar Experten überlegt, die Toten an einem Ort zu bestatten. Immer wieder. Hügel um Hügel. Sind diese Orte besonders schön oder besonders unbrisant? Keine Ahnung. Auf jedenfall ist es ein Stiller Ort. Ich hoffe, Olli ist wieder da oder hat es irgendwo besser. Der Schreibfehler in „endlaufen“ zeugt zumindest von wenig Hoffnung.
Im traurigsten Einkaufszentrum der Welt, na zumindest im traurigsten Einkaufszentrum der Freien Hansestadt Bremen spielt das richtige Leben.
Wieso sonst sollte es traurig sein? Hier sind Freiflächen und tote Winkel, keine Aktionsoptimierung aber: eine Sandskulptur. Das Hansa Carré appelliert an die gläubigen Christen oder erinnert zumindest an das bald bevorstehende Weihnachtsfest. Ein Sandarrangement inmitten von Super-Angeboten, Restposten, Massagesesseln, Billigrädern. Ist bestimmt nett gemeint.