Es ist also ein unscheinbarer Kleinwagen. Geparkt in der östlichen Vorstadt. Soweit so unspektakulär. Der Kleinwagen parkt vor sich hin. Keine Spur von Losfahrabsichten, Personen. Nun ist auf der BeifahrerInnen-Seite aber ein riesiger Merkzettel. Riesig, weil A4, was für so Erinnerungen recht groß ist. (Ich spreche nicht von Blockwart-Mitteilungen zur Hausordnung oder anderen Aktivbürger-Zetteln, die einem den Alltag vergrämen. Nee. Hier steht klipp und klar was anderes: Bluse. Soll es noch in die Reinigung gehen? Ist es ein Codewort? Ein Nachname? Was soll das eigentlich. Irgendwie kunstvoll ist diese Blusenerinnerung. Gefällt mir.
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Wenn man hedonistisch im Nähen ist, so wie ich, dann eckt man schon das ein oder andere Mal an. Furchtlos stelle ich mich einem Jerseystoff und nehme es nicht so genau. Da schockiere ich gern mal eingefleischte Näherinnen. Egal. Zwischendurch lerne ich im Nähkurs dann doch mal ein paar Kniffe. Diese Bluse von Stine Goya aus der Cut 11 hat mich sowieso gleich angesprochen. Den Schnitt musste ich einfach nachnähen.
Der Stoff kommt von meiner Oma, aus einen Schrank. Alt und mit wunderbarem Muster. Ich finde, eine Art Krawattenstoff ist das.