Waschpulver, Pommes und Kaffee in einem Atemzug mit der Biomilch und dem Kakao. Kommt mir doch sehr vernünftig vor. Nur, Pommes ohne alles? Im Treppenhaus ein Stück fremden Alltag streifen. So war das.
Bremen
Ja. Die Brunchfrage existiert nicht für mich. Jedenfalls nicht wirklich. Ich möchte Mittag. MITTAG. mittag. Mittagessen. Sonntags. Ich suche wie Herr Lehmann nach einem Teller Schweinebraten und möchte nicht am Büffet nach Brötchen und Chichi Ausschau halten. Aber wohin nur an einem Sonntag, zur Mittagszeit, in der schönen und Freien Hansestadt Bremen?
Viele meiner Lieblingsrestaurants haben am Sonntagmittag nicht geöffnet. Oder bieten doch so ein wirres Buffet an.
Ein paar Tipps habe ich doch in Petto. Ich schreibe die hier mal als öffentlichen Merkzettel auf.
Zum
Medoo in der Friesenstraße 103, 28203 Bremen. Hier bekommt man Schweinebraten aber auch schöne Galettes. Toll sind die vegetarischen Angebote.
Zum Schlut fährt man, wenn man rustikale Küche mag und maritimes Spaziergangflair rundherum mag. Also: auf nach Hemelingen.Zum Schlut 1 in 28309 Bremen.
Das Haus am Walde macht auch den Frühstückszirkus mit, ist aber aus meiner Sicht die sichere Bank für ein gutes Mittagessen. Hier gibt es ebenfalls genug Spaziermöglichkeiten. Ansonsten kann man sich im Anschluss auch eine Runde im Universum vergnügen.
Der Schüttinger ist mein nicht ganz so unbekannter Innenstadttipp. Wobei, es in der Stadt genug Restaurants gibt, die dann Sonntagmittag nicht geöffnet sind. Im Schüttinger kann man sich gleich den Bremer Spezialitäten Knipp oder Labskaus hingeben.
So oft fahre ich an der Weser und sehe jene Schiffe, die hier ständig liegen. Das Pannekoekship ist eine Gastroanlaufstelle. Paradies für Kindergeburtstage, vermute ich. Die Oceana macht sich her gerade für eine festliche Ausfahrt schick. Auf der Nedeva wird gern geheiratet. Ja und die Perle ist zum Übernachten da. Die MS Friedrich bewundere ich, weil sie mich an einen alten Film erinnert, in dem ein Schiff über den Berg gezogen werden soll. Irgendwann fahre ich mal eine Runde mit der MS Friedrich.
Mir ist dieser Einkaufszettel zugeflogen. Ich bin entzückt. Es kann sich nur um eine geplante Backtat handeln. Nebenbei wird da noch die ein oder andere Gurke und ja Tomate und Balkan? Gekauft. Dreimal Butter lässt tief blicken. Für Kokosmakronen bräuchte man nicht so einen Aufriss machen. Hier geht es um mehr. Da ist Hefe im Spiel. Sind es mehrere Projekte oder doch nur ein schrilles Backprojekt, was eigentlich in Irgendeinemland schon immer die Oma in der Adventszeit gemacht hat.
Hoffentlich hat alles geklappt und der Zettel ging erst nach dem Einkauf verloren.
Die Dokumentation zum Bremer Kunstfrühling 2014 ist jetzt online. Der Film „Nächster Halt: Horizont“ von Markus Wustmann ist ein Essay über die Künstler des diesjährigen Kunstfrühlings.
Hierzu habe ich ein vollkommen unjournalistisches Interview mit Markus geführt.
Blumenbrigadière: Lieber Markus, was soll das?
Markus: Was?
B: Denkst du, das merkt keiner?
M: Doch, davon bin ich eigentlich ausgegangen. Das es nicht so kam, ist natürlich der Hammer.
B: Die Dunkelheit der ewigen Umnachtung?
M: Eigentlich nicht. Eher eine Art Helicopterism (geiles Wort, habe ich bei Jörg Colberg gelesen). Echt jetzt: es gab in der ersten Drehbuchfassung Hubschrauber. Daher die Lichter. Um auf deine Frage zurückzukommen: das Licht ist wichtig! Nicht die Dunkelheit.
B: Und Leute, die neben die Kamera sprechen? Mal auf die Uhr geschaut? 2014!
M: Hey. Es gab ja auch eine Art Beauftragung, einen Auftraggeber. Und ich glaube auch, dass die schmutzigen Wände sonst nicht funktionieren würden. Obwohl nein, das glaube ich eigentlich doch. Ich werde es beweisen! Zur Not posthum.
B: Na dann. Sonst noch was?
M: Ich fände es gut, wenn mehr Federball in Parks gespielt werden würde. Ohne Federball aber mit Schlägern.
B: Danke für das Gespräch.
M: Bitte.
Es ist also ein unscheinbarer Kleinwagen. Geparkt in der östlichen Vorstadt. Soweit so unspektakulär. Der Kleinwagen parkt vor sich hin. Keine Spur von Losfahrabsichten, Personen. Nun ist auf der BeifahrerInnen-Seite aber ein riesiger Merkzettel. Riesig, weil A4, was für so Erinnerungen recht groß ist. (Ich spreche nicht von Blockwart-Mitteilungen zur Hausordnung oder anderen Aktivbürger-Zetteln, die einem den Alltag vergrämen. Nee. Hier steht klipp und klar was anderes: Bluse. Soll es noch in die Reinigung gehen? Ist es ein Codewort? Ein Nachname? Was soll das eigentlich. Irgendwie kunstvoll ist diese Blusenerinnerung. Gefällt mir.
Das Binnenschiff Wotan ist riesig und kommt mit ordentlichem Tempo die Weser herab. Da halte ich gern an und verfolge Wotan andächtig. Krasse Maße hat Binnenschiff Wotan. Ist das überhaupt das richtige Wort für diesen Kolloss?
Achtung! Grünzeug ist nicht mehr da. Aber Kulinatura!
Zum Nikolaustag hat in der Hamburger Straße 193 ein neuer Gemüseladen aufgemacht. Das ist ganz wunderbar, denn die Hamburger Straße hatte eine lange, lange Durststrecke, was Gemüseläden angeht. Ich konnte noch zwei verschiedene Läden erleben. Einer war im jetzigen Suppengrün Ecke Stader Straße, ein anderer weiter vorn. Jetzt gibt es die Möglichkeit am ehemaligen Standort einer Tenter’s Bäckereifiliale mit liebe gemachte tolle Feinkostprodukte zu kaufen, und…: Grünzeug! Ja. Obst, Gemüse, Nüsse und sonstiges Abendbrotzubehör. Ich wünsche viel Erfolg und freue mich auf den ein oder anderen Einkauf.
Öffnungszeiten: Montag -Freitag 7-19:00
Samstag: 7-14:00