Das Adjektiv „kreativ“ ist in seiner Bedeutung schon vielen Veränderungen begegnet. Naja. Ich finde, dass es beispielsweise für Künstler nicht mehr nutzbar ist. Basteln ist kreativ, kann es zumindest sein. Und für mich persönlich, die sich nun wirklich nicht gern kreativ nennt, ist das improvisierende Herstellen ein wichtiger Prozess. Auf Einladung* der Messe Bremen konnte ich an einen Samstag im Rahmen der Kreativzeit-Messe einmal in sehr vielseitigen schöpferischen Möglichkeiten baden und habe ganz nebenbei noch wunderbare Bekanntschaften gemacht. Ich hatte ja bereits in den Wochenend-Ausgehtipps auf die Messe hingewiesen.
d.i.y.
Die Bluse Mathilda aus der Cut ging mir nicht aus dem Kopf. Soll ich die nähen? Ziehe ich das Ding an? Dann kam in einer späteren Ausgabe eine neue Anleitung, den Blusenschnitt zu verlängern und somit ein Kleid zu nähen. Gesagt getan!
Ich habe einen sehr dünnen Stoff genutzt. Ziemlich dünn. Der Schnitt hat nur Seitennähte und keine Schulternaht. Das ist so eine Skizze, wie der Schnitt so ungefähr gedacht war. Irgendwie auch genial.
Man braucht viieeel Stoff. Außerdem war mir das erste Ergebnis noch zu weit. Ich habe das Kleid dann „freihändig“ mit der Overlock verkleinert. Insgesamt eine schöne Sache. Ich mag es leiden. Die Farben sind super. Allerdings würde wohl eine Bluse reichen.
Zum heutigen Tag der Nähmaschine will ich doch meine zwei Goldstücke mal ehren. Husqvarna Classica 100 habe ich mir mal gebraucht beim Fachhändler gekauft. Eine zuverlässige Maschine im Vintage-Look. Wundervoll. Sie hat meine ersten wirklichen Gehversuche oder eher Nähversuche ausgehalten begleitet. Jetzt ist sie immer noch bei fast allen Projekten mit von der Partie. Die Bernina 800DL ist noch ganz frisch dabei und schon nicht mehr aus meinem Nähalltag wegzudenken. Ein wirklich tolles Ding. Zuverlässig und leicht zu bedienen. Ich habe schon so viele Garnvarianten zum ketteln eingefädelt. Ohne Probleme. Manche Projekte kommen ohne Husqvarna und nur mit Bernina aus. Die Jersey-Upcycling-Projekte stehen gerade Schlange..
Zum Nähmaschinentag bekommt sie eine Putzbehandlung, was sich bei Kettelmaschinen wirklich lohnt.
Ich habe sie beide sehr lieb, deswegen seht Ihr sie beide mit einer Krone. 🙂
Das war nun also meine Liebeserklärung.
#tagdernähmaschine
Aktuell bin ich im Kleidfieber. Auf der Nähmaschinenherstellerseite habe ich ein Schnittmuster für ein eigentlich zu bestickendes Kleid gefunden. Das Schnittmuster ist kostenlos. Ich habe es abgewandelt und so schon drei Varianten genäht. Der Prototyp war in türkis. Da ich Baumwollstretchstoff verwende, musste ich keinen Reissverschluss einnähen. Endlich hatte ich das passende Kleid zu meinem Gürtel :-). Das Kleid ist denkbar einfach. Deswegen habe ich gleich noch eins in schwarz genäht. Hier habe ich einen Stehkragen hinzugefügt und mit dem Stickprogramm noch eine Borte auf die Nähte gestickt. Eigentlich aber, stört es mich immer, wenn ich nicht genug Taschen habe. Deswegen habe ich bei Nummer drei Nahttaschen eingesetzt. Wie man sieht, passen die genau an die ausgestreckten Ärmel.
Ach, ich muss ehrlich sein. Gerade nähe ich noch eine Fleecevariante. Vielleicht mit einem Gummizug oder einer Kängurutasche. Jede Kleidvariante soll anders aussehen.
Neuerdings bin ich bei Nähprojekten, die mit Schnittmustern daherkommen, recht zuversichtlich. Die Kinderhandschuhe habe ich dank eines kostenlosen Schnittmusters mal eben gemacht.
Strickanleitungen sind für mich in den meisten Fällen unverständlich. Nun musste doch irgendwas mit der Filzwolle geschehen. Die Vorarbeit, also das aufribbeln und die Filzprobe sind getan. Jetzt also das Modell, was ohne Rundstricknadeln auskommen soll und schnell gehen muss. Ich bin ein ungeduldiger Mensch.
Ich stricke einfach ein Ysilon. Das Strickstück teilt sich irgendwann in der Mitte und bildet die Seiten und den Hacken.
Nach dem Zusammennähen geht es in die Waschmaschine. Trommelwirbel.
Was soll ich damit machen? Eine Freundin kaufte sich Wolle für einen Schal. Erst als er fast fertig war, ist ihr aufgefallen, dass es Filzwolle war. Ohje. Der wird niemals waschbar sein, es sei denn, man mag so einen Schal in Brettform. Beim Waschen filzt diese Wolle extrem. Ist ja auch dafür gedacht.
„Kannste haben“ sagte sie. Nagut. Was mache ich nur damit? Erst einmal aufribbeln. Das ging bei der dicken Wolle ganz schnell.
Grundsätzlich ist das Prinzip Filzen in der Waschmaschine schon ganz nett. Habe mal eine kleine Kindertasche gefilzt. Ich brauche vielleicht mal ein paar Hausschuhe hier. Für das Kind in Größe 30 und für mich in 41.
Dann ging es ans googlen und grübeln. Ich verstehe selten die Anleitungen. Das macht mcih auch wahnsinnig. Die Wolle ist für Nadelstärke 7 oder 8 würde ich sagen. Die Anleitungen empfehlen einen Part mit dem Nadelspiel zu stricken. Leider habe ich in dieser Größe gar kein Nadelspiel. Nagut. Dann also weitergrübeln und ein Modell entwerfen.
Vorher die Filzprobe. Der eigentliche Krimi. Beim Filzen schrumpft das Strickstück einige Prozent.
Nachher so:
Ich fasse zusammen. Die Filzprobe ergab also bei einem Strickstück von 10 Maschen 1 rechts 1 links und 10 Reihen ein Strickstück von 10cm Breite und 7cm Höhe. Nach dem Filzen war das Stück 7cm breit und 5,5cm hoch. Also so eine ungefähre Verringerung von 45%. Gut. Jetzt muss ich nur noch das Modell irgendwie entwickeln.
Aus Stoffresten habe ich in einer Nacht „mal eben“ ein kleines Kleid genäht. ich habe eine Anleitung gefunden, wie man selbst einen Raglanshirt-Schnitt entwirft.
Nach dem Kopieren ging es los. die gelben Ärmelteile wurden angesteckt und dann genäht.
Jetzt war noch die große Entscheidung, ob zur Abwechslung noch eine Tasche auf das Vorderteil kommt. Jaaa. Das war innerlich ein klares ja. Ich habe in der Nacht ganz unbürokratisch aus einem Band und einem weiteren Rest gelbem Sweatstoff also eine Tasche ausgeschnitten und dann aufgesteckt.Das Ankerband gibt noch einen weiteren Akzent in rot. Ist dann nicht so trist.
Erst als die Tasche am Vorderteil befestigt war, habe ich die Seitennähte geschlossen. Danach wollte ich den Vogeldruckstoff noch verarbeiten. Dieser Stoff wartet schon einige Wochen, ähm Monate auf seine Verarbeitung. Er wurde auch schon bespielt. Daher dachte ich, dass das sicher gut ankommen würde. Also mal eben 20cm Stoff breiter als der Umfang abschneiden und in Falten am Kleid feststecken. Drübersteppen: fertig. Jetzt noch den Saum an Ärmeln und Ausschnitt umsteppen: das Kleid ist fertig. Es ist ein schönes Stoffpotpourri.