Huckleberry Finn und Jim sind unterwegs. Auf dem Weg in die Freiheit. Auf einem Floß soll es den Mississippi flußaufwärts nach Ohio gehen. Aus dem Joch der Sklaverei in die Welt, in der Menschen jeder Hautfarbe in Freiheit leben können. Eigentlich flieht Huck vor seinem Vater und Jim vor der herrschenden Sklaverei. Ihre Flucht bleibt nicht unbemerkt und so sind ihnen Kopfgeldjäger auf der Spur. Das Floß strandet. Gerade auch in dem Moment, in dem der Proviant knapp wird. An Land treffen sie Cordelia. Cordelia ist eine Theaterdirektorentochter und Teil des restlichen, maroden Theaterensembles. Ihre Geschichte inspiriert das Ensemble zu einem neuen Stück, das hoffentlich auch für Huck und Jim genügend Dampfergeld nach Ohio einbringt. Hauptsache nur, der verarmte Theaterdirektor erfährt nichts über das Kopfgeld und kommt in Versuchung, das flüchtende Gespann zu verraten.
So weit die grobe Geschichte.
Guido Gallmann
Die Winterwochenenden versüsst man sich mit Kindern gern in geschlossenen Räumen. Ein besonderes Erlebnis ist da das Theater. Tom Sawyer kann man seit dem 26. November im Theater am Goetheplatz sehen. Es folgt eine Empfehlung für große und kleine Zuschauer*innen.
Szenen im Hochhaus. Nein, kein Spuk im Hochhaus. Das freistehende Hochhaus als Obelisk der Integration und Verständigung. Nein. Der Solitär, jenes einzelne viel-geschössige Hochhaus lässt die Leute unter sich. Eng beieinander haben sie doch so verschiedene Träume. Ruhm, Geld, Auto. Oder ganz anders. Saschas Träume gehen in eine andere Richtung. Erstens: den Stiefvater Vadim ermorden und damit den Mord ihrer Mutter rächen. Zweitens: ein Buch über die ihre Mutter schreiben. Sascha bewegt sich zwischen den anderen deutsch-russischen Bewohner*innen des Hochhauses. Der angrenzende Scherbenpark bildet tagsüber den Hotspot und strotzt nur so vor Aggression in unterdrückter und nicht-unterdrückter Form.
Saschas will da raus. Sie ist gut in der Schule, Mathe, Physik.